Vitamin B12 ist ein wasserlösliches Vitamin des B–Complexes. Unser Körper nimmt Vitamin B12 im letzten Teil des Dünndarms in den Blutkreislauf auf. Hierzu ist ein spezielles Eiweiß notwendig, der so genannte Intrinsic–Faktor. Er wird im Magen produziert. Der Körper speichert Vitamin B12 über mehrere Jahre in der Leber und der Muskulatur.
Alter/Lebensphase | µg/ Tag |
---|---|
0 bis 4 Monate | 0,4 |
4 bis 12 Monate | 0,8 |
1 bis 4 Jahre | 1 |
4 bis 7 Jahre | 1,5 |
7 bis 10 Jahre | 1,8 |
10 bis 13 Jahre | 2 |
ab 13 Jahre | 3 |
Schwangere | 3,5 |
Stillende | 4 |
Ein Mangel an Vitamin B12 bleibt in der Regel über längere Zeit unbemerkt. Es ist also auch vor dem Auftreten von akuten Mangelerscheinungen wichtig, eine ausreichende Versorgung mit Vitamin B12 sicherzustellen. Folgende Symptome können ein Hinweis auf einen Vitamin B12–Mangel sein:
• Nachlassen der Konzentration und Merkfähigkeit
• Anhaltende Erschöpfungszustände und Müdigkeit
• Nervenschmerzen und Kribbeln in Händen oder Füßen
• Nachlassen von Tast– und Geruchssinn
• Erhöhte Anfälligkeit für Infektionen
TOP | Lebensmittel | Portion in g | Vitamin B12 Gehalt pro Portion in µg |
---|---|---|---|
1 | Kalbsleber | 100 | 60,0 |
2 | Schweineleber | 100 | 39,0 |
3 | Rinderherz | 100 | 14,6 |
4 | Makrele | 150 | 13,5 |
5 | Hering | 150 | 12,8 |
6 | Thunfisch | 150 | 6,4 |
7 | Lachs | 150 | 4,4 |
8 | Camembert (30%i.T.) | 50 | 1,6 |
9 | Edamer | 50 | 1,0 |
10 | Vollmilch | 200 | 0,8 |
Anhand der Tabelle wird deutlich, dass Vitamin B12 primär in tierischen Produkten enthalten ist. Der Vitamin B12–Bedarf eines Menschen wird also über die Zufuhr von tierischen Produkten in der Regel gedeckt. Eine ausreichende Vitamin B12–Versorgung über pflanzliche Produkte kann jedoch nicht gewährleistet werden. Falls mit der Nahrung nicht ausreichend Vitamin B12 aufgenommen wird, sollte es mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln substituiert werden. Etwa 3 µg Vitamin B12 werden pro Tag vom menschlichen Organismus verstoffwechselt, weshalb mindestens diese Menge täglich über Nahrungsergänzungsmittel aufgenommen werden sollte. Bei bestimmten Menschengruppen (u.a. Schwangere, Stillende, Raucher, an chronischen Magenentzündungen Erkrankte) wird – wie obige Tabelle zeigt – ein erhöhter Bedarf des Vitamins beobachtet, wobei der Wert bei 4 bis 4,5 oder auch mehr µg pro Tag angesetzt wird.
Bei Vitamin B12–Präparaten sind keine Nebenwirkungen durch Überdosierungen bekannt. Die Leber speichert Vorräte problemlos bis zu 10 Jahre. Überschüssiges Vitamin B12 wird über die Niere ausgeschieden.
Bei Substitution des normalen täglichen Vitamin B12–Bedarfs u.a. bei veganer bzw. vegetarischer Ernährung reicht die tägliche Einnahme von Vitamin B12–Präparaten mit 3–30 µg.
Da die B–Vitamine in ihren Funktionen wie Zahnräder in unserem Körper ineinander greifen, ist es vorteilhaft, den gesamten Vitamin B–Komplex in ausreichender Menge aufzunehmen. Daher empfehlen wir neben Einzelpräparaten auch Vitamin B–Komplex Präparate, die alle B–Vitamine vereinen. Während
der Schwangerschaft und Stillzeit ist ein Vitamin B12 Präparat mit Folsäure vorteilhaft, denn bei einem Folsäuremangel kann sich das zentrale Nervensystems des Fötus nicht gesund entwickeln. Zur gezielten Unterstützung des Energiestoffwechsels und zur Verminderung der Symptome eines Vitamin B12–Mangels wie
Erschöpfung und Müdigkeit raten wir zu einem Nahrungsergänzungsmittel, das nicht nur Vitamin B12, sondern auch Dextrose oder Koffein enthält. Bei fehlendem oder mangelhaftem Intrinsic–Faktor infolge verschiedener chronischer Erkrankungen oder aufgrund fortgeschrittenen Alters ist die orale Aufnahme bzw. die
Verwertung über den Magen deutlich herabgesetzt. So wird aus einer Dosis von 1000 µg nur etwa 1 % aufgenommen. Ohne Intrinsic–Faktor kann das Vitamin B12 also nur in hohen Dosen den Vitamin B12–Mangel beheben. In solchen Fällen ist die orale Einnahme eines hochdosierten Vitamin B12 Monopräparats
(500–1000 µg) oder die Gabe von Vitamin B12 durch intramuskuläre Injektion ratsam.